Kritik an der Deutschen Bahn wächst
Die DB Bahn steht erneut unter Druck: Nach anhaltender Kritik an Pünktlichkeit, Sicherheit und Sauberkeit in Zügen und Bahnhöfen fordert die Bundesregierung nun konkrete Ergebnisse von Bahnchef Richard Lutz und Verkehrsminister Volker Wissing. Laut dem Bericht der Rheinischen Post hat Verkehrsstaatssekretär Michael Theurer (FDP) angekündigt, dass die Bahn die angekündigten Maßnahmen zu Sicherheits- und Sauberkeitsprogrammen nun endlich sichtbar umsetzen müsse.
Die öffentliche Unzufriedenheit ist groß: Von defekten Aufzügen über verunreinigte Bahnhöfe bis hin zu Zugausfällen und Verspätungen – die Deutsche Bahn sieht sich zunehmender Kritik von Reisenden und Politikern ausgesetzt.
Sicherheitsprobleme an Bahnhöfen
Ein Schwerpunkt der Kritik betrifft die Sicherheitslage an größeren Bahnhöfen, insbesondere in Berlin, Köln und Frankfurt. Dort häufen sich laut Polizeiberichten Vorfälle von Vandalismus, Diebstahl und Übergriffen. Der Bund drängt darauf, dass die Bahn ihr angekündigtes Sicherheitskonzept mit mehr Personal und besserer Überwachung endlich in der Fläche einführt.
Die DB Sicherheit GmbH, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn, soll künftig verstärkt in Gefährdungszonen eingesetzt werden. Außerdem sind Investitionen in Videotechnik und Beleuchtungssysteme vorgesehen.
Sauberkeit bleibt eine Dauerbaustelle
Neben der Sicherheit ist auch die Sauberkeit in Bahnhöfen und Zügen ein Dauerthema. Reisende beklagen verschmutzte Toiletten, Abfall in Wartebereichen und schlecht gewartete Sitzplätze. Die Bahn hatte im Sommer ein Programm namens „Saubere Bahn 2030“ vorgestellt, mit zusätzlichen Reinigungsteams und neuen Hygienestandards.
Laut internen Berichten soll das Programm bisher jedoch nur schleppend umgesetzt worden sein. Die Bahn verweist auf den anhaltenden Fachkräftemangel und den zusätzlichen Aufwand durch die Sanierung des Schienennetzes.
Bahnchef Lutz unter Druck
Bahnchef Richard Lutz steht damit politisch stärker denn je unter Druck. Das Verkehrsministerium will, dass die DB Bahn bis Mitte 2026 messbare Fortschritte vorweisen kann – insbesondere bei Zugpünktlichkeit, Sicherheit und Kundenzufriedenheit.
„Es reicht nicht, neue Programme anzukündigen. Die Bürgerinnen und Bürger erwarten, dass sie auch umgesetzt werden“, betonte Staatssekretär Theurer gegenüber der Rheinischen Post.
Milliardeninvestitionen für die Zukunft
Um die Lage zu verbessern, plant die Bahn in den kommenden Jahren Investitionen von über 40 Milliarden Euro in Infrastruktur, Zugsysteme und digitale Steuerung. Ziel ist es, durch den Deutschlandtakt und den Infrastrukturumbau bis 2030 ein stabileres Netz zu schaffen.
Zugleich soll das neue DB-Infrastrukturunternehmen, das ab 2026 unabhängig von der Konzernholding operiert, mehr Transparenz und Effizienz gewährleisten. Kritiker warnen jedoch, dass Strukturreformen allein die Probleme bei Sicherheit und Sauberkeit nicht lösen werden.
Stimmen aus der Politik und von Fahrgästen
Oppositionspolitiker der Grünen und der Union fordern eine stärkere staatliche Kontrolle der DB Bahn und eine klare Trennung zwischen Personenverkehr und Infrastruktur. Die Bahngewerkschaft EVG mahnt zudem, dass mehr Personal nötig sei, um die steigenden Anforderungen zu erfüllen.
Reisende äußern sich zunehmend frustriert. „Man zahlt hohe Ticketpreise und bekommt dafür oft Schmutz, Verspätungen und schlechte Information“, sagt eine Pendlerin aus Düsseldorf. Viele fordern, dass die Bahn „endlich wieder zuverlässig und kundenfreundlich“ werde.
Fazit
Die DB Bahn steht an einem entscheidenden Punkt: Die Versprechen zu Sicherheit und Sauberkeit müssen jetzt eingelöst werden, um das Vertrauen der Fahrgäste zurückzugewinnen. Regierung und Öffentlichkeit erwarten sichtbare Verbesserungen – nicht erst in Jahren, sondern schon im kommenden Fahrplanjahr.
Ob die Bahn mit ihren neuen Programmen liefern kann, wird sich 2026 zeigen. Fest steht: Ohne konsequente Umsetzung droht die Deutsche Bahn weiter an Akzeptanz zu verlieren.
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