Keine Einigung im Handel – Streiks rücken näher
Die Handels-KV-Verhandlungen 2025 zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern bleiben weiter ohne Ergebnis. Nach mehreren erfolglosen Gesprächsrunden hat die Gewerkschaft GPA den Druck deutlich erhöht und mögliche Streikmaßnahmen im österreichischen Handel angekündigt. Der zentrale Streitpunkt: die Höhe der Lohnerhöhung und die Anpassung an die anhaltend hohe Inflation.
Laut Berichten des ORF fordern die Arbeitnehmervertreter eine Erhöhung der Gehälter um mindestens zehn Prozent, um den Kaufkraftverlust der Beschäftigten auszugleichen. Der Handelsverband hält das für wirtschaftlich nicht verkraftbar und bietet derzeit rund fünf Prozent – ein Vorschlag, den die Gewerkschaft als „unzureichend und respektlos“ bezeichnet.
Handels-KV-Verhandlungen 2025: Fronten verhärtet
Bei den Handels-KV-Verhandlungen handelt es sich um den Kollektivvertrag für mehr als 400.000 Beschäftigte im österreichischen Einzel- und Großhandel. Der Ausgang betrifft also nicht nur Angestellte in Supermärkten, sondern auch in Modehäusern, Technikmärkten und dem Onlinehandel.
Die Arbeitgeberseite argumentiert, dass der Handel selbst unter erheblichem Druck stehe: gestiegene Energiekosten, schwache Konsumlaune und zunehmender Wettbewerb durch internationale Onlineplattformen. GPA-Verhandlerin Barbara Teiber widersprach dieser Darstellung und betonte, dass die Beschäftigten „den Preis für die Krise nicht zahlen dürfen“.
Gewerkschaft droht mit Betriebsversammlungen
Da bei den Handels-KV-Verhandlungen 2025 keine Annäherung absehbar ist, kündigte die Gewerkschaft nun an, in den kommenden Tagen Betriebsversammlungen und Warnstreiks abzuhalten. Damit will man den Forderungen Nachdruck verleihen.
Teiber erklärte: „Die Beschäftigten im Handel arbeiten seit Jahren an der Belastungsgrenze, verdienen aber im Vergleich zu anderen Branchen deutlich weniger. Jetzt ist der Moment gekommen, ein Zeichen zu setzen.“
Arbeitgeber mahnen zur Verantwortung
Der Handelsverband zeigte sich enttäuscht über den Verlauf der Gespräche und appellierte an die Vernunft beider Seiten. Sprecher Rainer Will betonte, dass zu hohe Abschlüsse „die Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze gefährden“ könnten. Besonders kleinere Händler könnten die geforderten Lohnsteigerungen nicht stemmen, ohne Personal abzubauen.
Trotz der angespannten Situation erklärten beide Parteien ihre grundsätzliche Verhandlungsbereitschaft. Eine weitere Gesprächsrunde ist laut ORF für kommende Woche angesetzt.
Bedeutung der Handels-KV-Verhandlungen für Österreich
Die Handels-KV-Verhandlungen zählen zu den wichtigsten Tarifrunden des Jahres in Österreich. Der Handel ist der größte Arbeitgeber im privaten Sektor, und die erzielten Ergebnisse dienen oft als Richtwert für andere Branchen.
Im Vorjahr einigten sich die Parteien nach zähen Gesprächen auf eine Erhöhung um durchschnittlich 8,4 Prozent. Angesichts der anhaltend hohen Lebenshaltungskosten erwarten viele Beobachter, dass der Abschluss 2025 ähnlich hoch oder sogar darüber liegen muss, um soziale Spannungen zu vermeiden.
Wirtschaftliche und soziale Auswirkungen
Ein längerer Arbeitskampf im Handel hätte spürbare Auswirkungen auf die österreichische Wirtschaft. Vor allem in der Vorweihnachtszeit könnte es zu Lieferengpässen und Personalproblemen im Verkauf kommen. Schon jetzt bereiten sich viele Handelsketten auf mögliche Streiktage vor.
Konsumentenschützer mahnen indes zu Verständnis: „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Handel sind das Rückgrat der Versorgung. Ihre Arbeit verdient Wertschätzung – auch finanziell“, heißt es in einem Statement der Arbeiterkammer.
Fazit: Ein Kompromiss ist dringend nötig
Die Handels-KV-Verhandlungen 2025 zeigen erneut, wie tief die Kluft zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern im Handel ist. Beide Seiten stehen unter erheblichem Druck – die Beschäftigten wegen der steigenden Lebenshaltungskosten, die Unternehmen wegen sinkender Margen.
Ob es in den kommenden Tagen zu einer Einigung kommt, bleibt offen. Klar ist jedoch: Ein Scheitern der Verhandlungen könnte weitreichende Folgen haben – für den Handel, die Beschäftigten und letztlich auch für die Konsumenten in ganz Österreich.Für weitere Wirtschafts- und Arbeitsmarkt-News besuchen Sie StartupNews.fyi.

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